Mudras sind Gesten, die unsere Energien lenken können. Viele Mudras werden mit den Händen und Fingern geformt und daher auch manchmal „FingerYoga“ genannt.
Während Mudras (Mudra kommt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt übrigens soviel „Siegel“ oder auch „das, was Freude spendet“) in Indien sehr weit verbreitet sind, sind sie bei uns im Westen eher unbekannt.
Dieses speziellen Finger- und Handhaltungen sind wertvolle Energiequellen für Körper, Geist und Seele. Ähnlich wie die Asanas – die Körperhaltungen im Yoga, verstärken sie in kurzer Zeit den Lebensfluss in verschiedenen Bereichen, helfen dabei, Blockaden zu lösen und Stress abzubauen.
Ichhabe Mudras schon früh für mich entdeckt und lasse sie gerne in meinen Unterricht einfließen. In jede Stunde mit dabei ist natürlich das „Anjali Mudra“ oder das „ Namasté“ – die Geste der ehrvollen Begrüßung und der tiefen Dankbarkeit.
Aber es gibt noch so viele andere tolle und stärkende Mudras – einige meine Lieblingsgesten werde ich euch auch hier auf meinem Blog vorstellen.
In der Meditation fördern Mudras die Konzentration und den Fokus auf ein bestimmtes Thema und helfen dabei, noch tiefer in die Entspannung zu kommen.
Das sind derzeitigen Lieblingsmudras
Anjali Mudra
Diese Geste kennt jeder Yogi aus der Praxis – es wird auch Namaskar Mudra oder Namasté genannt.
Hierfür nimmst Du Deine Hände in Gebetshaltung vor Dein Herz oder manchmal auch auf die Stirn oder den Mund.
Das Anjali Mudra ist in fast allen Yogastunden Teil der Begrüßung und Verabschiedung. Es wird auch als „Namasté“ bezeichnet, weil diese Geste in Indien als respektvolles Begrüßungsritual im Alltag weit verbreitet ist. Es kann mit „Das Höchste / Göttliche in mir grüßt das Göttliche in Dir!“ übersetzt werden.
Diese Geste ist auch ein Zeichen der Dankbarkeit, die die von Herzen kommende Freude stärkt. Sie sorgt auch für innere Balance und vertieft die Atmung. Ich verwende das Mudra gerne immer wieder während der Yogapraxis, zum Beispiel in Tadasana. Es zentriert uns und vertieft die innere Sammlung.
Gyan- oder Chin-Mudra
Auch dieses Mudra ist bekannt. Hier berühren sich Daumen und Zeigefinger, die restlichen Finger sind leicht abgespreizt.
Das Chin-Mudra ist ein beliebteste Meditations-Mudra, weil es die Konzentration fördert.
Die Handrücken werden auf die Knie oder Oberschenkel abgelegt, die Handflächen zeigen nach oben.
Das Gyan-Mudra hilft u.a. auch bei Schlafstörungen, nervöser Unruhe, hohem Blutdruck oder auch bei depressiven Verstimmungen. In der Yogapraxis wird es auch gelegentlich verwendet, z.B. bei natarajasana – dem Tänzer. Es hilft, sich hier zu konzentrieren und die Balance zu halten.
Lotus-Mudra
Dieses Mudra wird auch als Geste der inneren Schönheit bezeichnet und ist mein absolutes Lieblingsmudra.
Die Handgelenke werden in Herzhöhe aneinander gelegt, sodass sich die Fingerspitzen zunächst berühren. In dieser Form stellt es die geschlossene Lotusblüte dar. Dann werden die Finger so weit wie möglich auseinander gespreizt, sodass sich nur noch die Spitzen von Daumen und der kleinen Finger berühren.
Die offene Lotusblüte verbindet uns unserem wahren Wesenskern. Ich verwende diese Mudra gerne, um an die Fülle und die innere Schönheit zu erinnern, die uns allen innewohnt.
Vajrapradama-Mudra
Das Vajrapradama Mudra ist das Mudra der Zuversicht und Lebensfreude. Es öffnet das Herz und stärt unser Urvertrauen und das Selbstbewusstsein.
Es macht uns innerlich stark und harmonisiert auch Dein Nervensystem.
Die gestreckten Finger werden ineinander gelegt und die Hände flach auf dem Brustbein platziert, die Daumen zeigen senkrecht nach oben.
Derzeit meditiere ich viel mit unterschiedlichen Mudren. Manchmal wähle ich einfach eine Karte und manchmal suche ich sie bewusst nach einem Lebensthema aus. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut es passt – so oder so.
Probiere einfach mal ein wenig damit aus. Wenn dir FingerYoga guttut, dann habe ich auch noch zwei tolle Buchtipps für dich!
Viel Freude beim Experimentieren!
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