Vielleicht geht es dir auch manchmal so: du bist traurig, fühlst dich vielleicht von deinen Mitmenschen schlecht behandelt und nimmst dir vieles sehr zu Herzen. Dann liegt das oft an alten Verletzungen, die immer wieder in irgendeiner Form angetriggert werden.

Wenn wir spüren, dass auf einmal Schmerz da ist, Wut oder Angst, dann ist es meist das verletzte Kind in uns, dass da rumort und förmlich nach Aufmerksamkeit schreit.

In der Regel sind das Gefühle, auf die wir eher weniger Lust haben. Daher werden sie gerne durch irgendeine vermeintliche Ablenkung verdrängt oder die Wut wird irgendwie rausgelassen, ohne Rüchsicht auf Verluste …

Tatsächlich ist es so, dass sich diese Gefühle nicht verdrängen und auch nicht wegatmen lassen, sie kommen in der einen oder anderen Form immer und immer wieder und wieder – solange, bist wir den Mut haben, sie uns anzuschauen und uns damit auseinander zu setzen.

Seit einiger Zeit habe ich mir angewöhnt, mich mehr und mehr meinem inneren Kind zu widmen. Immer, wenn ich bemerke, dass mich etwas im Außen sehr antriggert und wirklich starke Gefühle hochkommen – versuche ich – wann immer es eben geht – mich einen Augenblick zurückzuziehen und mich meinem inneren Kind zuzuwenden. Ihm Aufmerksamkeit zu schenken, die schmerzhaften Gefühle wahrzunehmen, ja, sie auch anzunehmen. Das Kind darf weinen, es darf Angst haben – ich höre zu. Ich bin einfach da und halte die kleine Kerstin ganz fest in den Armen.

Versoehnung-mit-dem-inneren-Kind-Thich-Nhat-Hanh.12682Das ist nicht immer leicht, aber es tut wirklich gut!

Thich Nhat Hanh empfiehlt in seinem Buch „Versöhnung mit dem inneren Kind – von der heilenden Kraft der Achtsamkeit“, dass wir uns sooft wie möglich unserem inneren Kind widmen sollten, ruhig mehrmals am Tag.

Surch diese neue Achtsamkeit deinem inneren Kind gegenüber ist wirklich möglich, das alte Verletzungen langsam aber sicher abheilen dürfen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es tut immer etwas weniger weh.

Probiere es einfach mal aus. Und wenn dich das Thema interessiert, hast du mit dem oben genannten Titel ein wirklich schönes Buch!

Namaste!

Kerstin