Ich gebe es zu, die erste Euphorie in Sachen „Ich koch dann mal“ ist verflogen. Meistens kocht mein Mann jetzt doch eine vegane Variante für mich mit oder ich schaue mich kurz in der Küche um und haue dann das in die Pfanne oder den Topf, was eben gerade da ist. Aber manchmal packt sie mich dann zum Glück doch noch – die Kochlust und die Freude am experimentieren!
Neulich bin ich zufällig auf ein Rezept gestoßen, was ich erstmal „nur“ interessant fand. Wer micht kennt, weiß, dass ich es gerne „bissfest“ mag und mit etwas „Krawums“ dahinter. Krawums bedeutet soviel, dass es schon satt machen sollte. Ich bin zwar ein kleines, (noch) recht zierliches Persönchen, aber mit ein paar Salatblättern, ein Kartöffelchen und etwas Gemüse würde ich dann doch ein langes Gesicht ziehen und der Krach meines rebellierenden Magens wäre schier unerträglich.
Der „Linsenbraten“ hatte auf den ersten Blick alles, was mich richtig glücklich macht: viel versprechende, satt machende Zutaten, nicht zu aufwändig und bissfest!
Das Originalrezept stammt von der Kanadierein Angela Liddon, die mit „Oh She Glows“ einen sehr erfolgreichen veganen Blog betreibt. Mittlerweile sind auch schon tolle Bücher von ihr erschienen. Im Internet findet man noch ein paar Varianten des Linsen-Wallnuss-Bratens. Da ich ich alle Zutaten da hatte, habe ich nach „gut kerstiusto“ etwas variiert.
Dieses Rezept bietet einigen Spielraum und bis auf den Eiersatz (die gemahlenen Leinsamen) und die Linsen (wer mag kann es gerne mal mit anderen Hülsenfrüchten probieren, warum nicht … Dann ist eben ein Bohnen- oder Kirchererbsenbraten …), die zumindest für dieses Rezept den Grundstock bilden, ist einiges möglich!
Das könnte rein …
Zutaten Teig:
- eine halbe bis 2/3 Packung getrockneter Linsen kochen, gerne auch etwas länger als üblich … Sie dürfen ruhig etwas sämig sein …
- 100 gr Walnüsse (oder ander eNüsse)
- 3 EL gemahlener Leinsamen + 9 EL Wasser (könnte mir vorstellen, dass man hier auch Flohsamen nehmen kann, die binden auch hervorragend!)
- 3 Knoblauchzehen
- 2-3 kleine Zwiebeln
- 2 mittelgrosse Karotten
- alternativ oder zusätzlich: Porree, Sellerie
- Apfel
- ca. 40 getrocknete Tomate, wer es gerne süßer mag, nimmt Rosinen
- ggf. Oliven
- 100 gr Semmelbrösel
- ca. 1 TL Thymian
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Öl zum Anbraten
Zutaten Glasur:
- 5 EL Ketchup
- 1 EL Ahornsirup
- 2 EL Apfelmus
- 2 EL Balsamicoessig
So schnell geht´s:
- Backofen auf 180 Grad vorheizen
- Die Walnüsse klein hacken und einer Pfanne ohne Öl schön anrösten
- Als Eiersatz die Leinsamen mahlen und mit dem Wasser in einer kleinen Schüssel anrühren
- Zwiebeln und Knoblauch hacken und in einer großen Pfanne anbraten, bis alles leicht bräunlich ist.
- Dann die schon vorher geraspelten Karotten und das gemüse nach Wahl, den geraspelten Apfel und die klein gehackten Tomatenstücke dazugeben. Alles ein paar Minuten dünsten.
- Anschließend gibst du den Pfanneninhalt und die übrigen Zutaten in eine große Schüssel und knetest alles gut durch.
- Den Teig mit den Gewürzen abschmecken. Auch hier entscheidet der persönliche Geschmack.
- Die Kastenform mit Öl einfetten und mit Backpapier auslegen. Die Mischung fest in die Form drücken.
- Die Zutaten für die Glasur in einer kleinen Schüssel zusammenrühren und anschliessend auf dem Braten verteilen.
- Den Lisenbraten für ca. 50-60 Minuten bei 180 Grad Umluft backen. Vor dem Servieren und Anschneiden in der Form auskühlen lassen.
Sowas von lecker! Als Beilage könnte ich mir noch etwas Gemüse vorstellen.
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachkochen und Genießen!
Namaste!
Kerstin
2 Comments
Christiane Haupt
Ich habe den „Braten“ heute ein zweites Mal gemacht. Beim ersten Mal fand ich ihn nicht so gut, konnte aber nicht glauben, dass Du dann so mega begeistert wärest….
Ich habe heute Karotte und Apfel in Würfel geschnitten, nicht geraspelt. Räuchertofu dazu gefügt (war aber keine Geschmacksexplosion, kann man lassen)…. Und da ich kein Apfelmus im Haus hatte, Pflaumenmus für die Glasur genommen – hmmmm lecker!
Dazu den Rotkohlsslat von Atila Hilthausen…. (Rotkohl, Karotten raspeln, 1 Konvlauchzehe zerdrücken. Mit Sojasauce anmachen!
Es war ein Gedicht!
Kerstin Klimenta
Das hört sich auch super lecker an 🙂 … Man muss bei dem Linsenbraten generell aufpassen. dass er nicht zu trocken wird – veilleicht war er beim ersten Mal zu lange im Ofen <3!