Eka Pada Rajakapotanasana – die Königstaube – ist eine anspruchsvolle Asana, für die es vielfältige Variationen gibt.

In erster Linie ist die Taube ein sehr intensiver Hüftöffner. Offene Hüftgelenke bringsen mehr Beweglichkeit in den unteren Rücken, was Schmerzen in diesem Bereich vorbeugt! Offene Hüftgelenke sorgen auch dafür, dass das Becken leichter in die optimale Position kommt und das wiederum entlastet den unteren Rücken. Auch Spannungen in den Knien werden reduziert und die Kniegelenke entlastet.

Eka Pada Rajakapotanasana ist eine hervorragende Übung, um Blockaden im zweiten – also im Svadhisthana Chakra lösen und die Energie wieder zum fließen bringen kann …

Außerdem dehnt diese Haltung die gesamte Körpervorderseite (Oberschenkelvorderseiten, Leisten, Illiopsoas, Bauch, Brust und Hals), stimuliert die inneren Organe und kräftigt den Rücken. Die Dehnung im Psoas-Muskel, der sich seitlich über den oberen Oberschenkel und den unteren Rücken zieht und damit Rumpf und Beine verbindet, ist in dieser Haltung oft sehr deutlich zu spüren, da dieser bei vielen Menschen durch eine ungesunde Sitzhaltung stark verkürzt ist. Mit dieser Asana sprichst du gezielt diese Muskelpartien an und aktivierst sie wieder zu ihrer alten Stärke.

Ich mag diese Asana besonders als YinYoga Haltung, weil sie – in der Vorbeuge gehalten – wunderbar beim Loslassen hilft. Bei einer intensiven Hüftöffner-Praxis kann es passieren, dass tief abgespeicherte Emotionen plötzlich wieder hochkommen. Egal ob Ärger, Wut, Angst oder Trauer – durch die hüftöffnende Praxis kann es durch das Anschauen und Annehmen der Emotionen gelingen, dass sich alte, eingebrannte Wunden langsam heilen dürfen!

Die Hüften werden im Yoga auch gerne als „Tore zur Freiheit“ bezeichnet. Lösen sich negative Gefühle und natürlich auch Verspannungen auf, öffnet man sich mehr  – und gewinnt dadurch mehr Leichtigkeit und Freiheit im Leben.

So geht´s:

Komme in den Vierfußstand. Von hier aus nimmst du den rechten Fuß nach vorne zwischen die Hände und lässt dein rechtes Knie nach außen gleiten; der Unterschenkel ist – wenn möglich – parallel zu den Mattenaußenkanten, ansonsten ziehe die Ferse in Richtung Schambein. Das linke Bein gleitet nach hinten aus. Wenn dir das (noch) nicht möglich ist, dann winkel das linke Bein einfach an!

Jetzt kannst du, wenn du magst, die Position erstmal oben halten und die Hände links und recht neben dem vorderen Knie platzieren. Lehne dich gerne zurück. In dieser Variante wird auch der Anahata Chakra angesprochen. Fortgeschrittene können hier beim langgestreckten linken Bein das Knie anwinkeln und mit der linken Hand den Fußspann greifen. Der Kopf neigt in die Richtung des Fußes, um die Herzöffnung zu verstärken. Der rechte Arm streckt lang nach oben, Daumen und Zeigefinger gerne im Gyan-Mudra zusammen bringen.

Für die Vorbeuge:

Strecke dein Bein wieder, runde langsam den Oberkörper und lasse dich achtsam nach vorne sinken – die Arme liegen locker neben dem Kopf.

Ich sage immer ganz gerne an, dass die Handflächen für mehr Einkehr und Erdung gerne nach unten zeigen können – wer gerade Inspriration braucht, nimmt die Handflächen zum empfangen Richtung Himmel.

Diese Haltung ist sehr anspruchsvoll, so dass es gerade am Anfang hilfreich und angenehm ist, sich ein Bolster zu nehmen und den Oberkörper darauf abzulegen. Weiterhin hilfreich kann es sein, wenn du eine(n) Block/Decke(n) unter der linken Hüfte oder auch der rechten Gesäßhälfte platzierst.

Verweile in dieser Position, so lange es dir angenehm ist – dann wechsle die Seite.

Viel Freude beim Praktizieren!

Bis bald und Namasté!