Genau genommen kann Achtsamkeit in jedem Moment und bei jeder Tätigkeit geübt werden. Am Anfang fällt den meisten Menschen das sehr schwer – deshalb beginnen sie mit der Meditation. Hier nimmt man sich Zeit für das Bewusstwerden und lenkt seine Konzentration genau darauf. In der Meditation tun wir nichts weiter, als uns zu beobachten. Wahrzunehmen, was jetzt gerade ist. Sich seiner Gefühle und Gedanken bewusst werden, ohne zu werten, zu analysieren, zu vergleichen.

 

Meditation

Es gibt unzählige Meditationsansätze und auch Meinungen darüber, was Meditation denn nun sei und wie man richtig meditiert. Ganz ehrlich: das muss jeder für sich ausprobieren und rausfinden, dafür gibt es kein Patentrezept. Natürlich könnt ihr euch einer bestimmten Richtung „anschließen“.

Als ich anfing, mich intensiver für die Meditation zu interessieren, habe ich unter anderem ein buddhistisches Zentrum aufgesucht in der Hoffnung, hier Menschen zu finden, die Lust auf einen Austausch und gemeinsame Meditationen haben. An dem Tag gab es einen spannenden Vortrag zum Thema „Buddhismus im Alltag“, indem der Referent auch sehr anschaulich darüber berichtete, wie uns unsere Anhaftung an Dingen, an Gedanken und Gefühlen vom Wesentlichen abbringt. Ein toller Vortrag. Und dann kam die Meditation. Diese Zeremonie war für mich neu. Es war eine Meditation auf den 16. Karmapa. Eine starre, feste, geführte Meditation, die so immer und immer wieder als Hauptmeditation in allen Zentren vom Diamantweg-Buddhismus durchgeführt werden. Immer und immer wieder. „In den Meditationen des Diamantweg-Buddhismus stellt man sich immer wieder auf die vollkommenen Eigenschaften eines Buddhas ein, bis man erkennt, dass sie einem innewohnen und man sie im Alltag zeigen kann. Zu den vollkommenen Eigenschaften eines Buddhas gehören Furchtlosigkeit, Freude und tatkräftiges Mitgefühl,“ heißt es auf der Homepage.

Als ich damals in die Runde fragte, ob denn was dagegen spräche, wenn ich alleine in Stille meditieren würde – so wie ich es bis dahin gewohnt war. Diese Art zu meditieren hat mir immer gut getan. „Wenn ich künftig in der Gemeinsachft dabei sein wolle“, so hieß es dann, „sollte ich schon beständig auf den 16. Karmapa meditieren.“ Als ich wissen wollte, ob das nicht auch eine Art Anhaftung sei, wurde das Gespräch unterbrochen und ich habe auf meine Fragen keine wirklichen Antworten bekommen.

Ich habe dann tatsächlich noch mehrere Male die Meditation ausprobiert und es war auch soweit okay. Nicht mehr und nicht weniger. Die Meditation habe ich auf mein Handy gesprochen und dann abgespult. Eine schnelle, geführte Meditation – eine Meditation to go ;-). Auf meine Mails habe ich keine Antworten mehr erhalten und es wurde auch kein Kontakt zum Referenten – den ich doch gerne nochmal interviewt hätte – hergestellt.

Schade, denn meine Fragen wurden nicht beantwortet. In dieser „Gemeinschaft“ habe ich mich nicht frei gefühlt und dabei gehört die „innere Freiheit“ zu den größten Zielen des Buddhismus. Wie aber kann ich ein solches Ziel erreichen, wenn ich einem Guru, einer Religion oder sonstigen auferlegten Dogmen folge? Ach, ich schweife vom Thema ab.

Also: Für mich ist die Meditation das Innehalten und Beobachten, was in meinem Inneren so vor sich geht. Wenn ich „nur“ beobachte, bin ich in der Lage, etwas wahrzunehmen. Dabei kann ich den Fokus auf verschiedenste Dinge legen. Oft fängt man damit ein, einfach den Atem zu beobachten. Dabei wird man am Anfang (und auch später) immer wieder abgelenkt – es dauert wirklich seine Zeit, bin es gelingt, den Geist dauerhaft auf eine Sache auszurichten und dann wirklich die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Und immer wieder kommen Tage auf, in denen Gedanken und Gefühle das Ruder übernehmen. Ich lasse das mittlerweile zu und schaue mir das in Ruhe und ohne es zu bewerten an. So erfahre ich viel über mich selbst und bin in der Lage, Veränderungen vorzunehmen.

Dafür habe ich verschiedene Ansätze, die ich ganz intuitiv anwende. Sehr hilfreich finde ich hier „Das weise Herz“ von Jack Kornfeld, den ich auch deshalb so mag, weil er unabhängig ist und den Buddhismus nicht als Religion sieht.

 

Gehmeditation

gehmeditation

Wenn wir gehen, dann gewöhnlich, um von A nach B gelangen. Gehen ist für die meisten Mittel zum Zweck und wir marschieren oft achtlos und in Gedanken versunken daher. Wir sind gerne damit beschäftigt, uns Sorgen zu machen, vergangenen Situationen nachzuhängen oder schon daran zu denken, was morgen ist … Stress pur! Es geht aber auch anders! Wir können beim Gehen unsere Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment und auf die Tätigkeiten des Gehens und des Atmens richten und so im Hier und Jetzt präsent sein. Wir lernen so, die Qualität des Augenblicks zu genießen und uns nicht in Gedanken zu verlieren.

 

Basisminute

Eine tolle Übung für Einsteiger! Nimm eine tiefe Atemzüge und konzentriere dich etwas eine Minute lang nur auf den Atem. Das kann man auch prima mal vorher mit einer Uhr messen. Ich finde die Übung klasse und sie hat mir am Anfang sehr geholfen, z.B. wenn die Bahnschranken mal wieder unten waren, ich mich an der „falschen“ Supermarktkasse angestellt habe oder es beim Arzt mal wieder länger dauerte. Statt sich in Gedanken oder Ärger zu verlieren einfach mal eine „Basisminute“ oder auch zwei einführen und feststellen, dass allein das schon sehr wohltuend ist ….

 

Affirmationen

Gerade wenn man dazu neigt, alles „schwarz-weiß“ zu sehen – überwiegend schwarz – dann helfen einem Affirmationen prima weiter. Affirmationen, das sind sind bewusst positive formulierte Gedanken. Sie können uns dabei helfen, aus einem „Tief“ heraus zu finden und nicht nur das: Autoren und spirituelle Lehrer wie z.B. Rhonda Byrne (The Secret, the Power), gehen davon aus, dass das positive Denken uns bei der Erreichung unsere Wünsche und Ziele hilft. Laut dem Gesetz der Anziehung können wir also durch unsere Gedanken Bestellungen beim Universum aufgeben. Ob es uns gelingt, mit der Kraft der Gedanken den Jackpot zu knacken, sei dahingestellt. Ich habe das noch nie probiert – es ist einfach auch nicht mein Ziel. Mehr zum Thema Afirmationen habe ich hier zusammen gefasst >>.